Am 23. Mai 2023 kam der Imker Mark Müller zu Besuch, um uns seine Bienen näher zu bringen. Im Sachunterricht hatten wir uns auf diesen Tag vorbereitet. Einige Schüler brachten ihr erstaunlich großes Vorwissen ein und mit Hilfe eines kleinen Arbeitsheftes verfügten bald alle im Vorfeld über ein fundiertes Basiswissen.
Herr Müller vermittelte uns in zwei Unterrichtsstunden das Thema: „Bienen“ mit allen Sinnen. Dazu brachte er nicht nur zahlreiche Arbeitsgeräte und Utensilien des Imkers mit, sondern neben Waben und Honig einen Bienenstock hinter Glas. Die staunenden Schüler konnten 400 lebende Bienen auf ihren Waben zusammen mit ihrer Königin bewundern. Kaum zu glauben, dass diese vielen, fleißigen Tierchen nur ein kleiner Teil des ganzen Volkes waren zu dem bis zu 80 000 Bienen gehören können.
Dabei ist das Leben einer Arbeiterin mit 30-35 Tagen sehr kurz im Verhältnis zur Bienenkönigin, die bis zu fünf Jahre alt werden kann. Das Leben der Arbeiterinnen ist auch deshalb so kurz, weil sie nur 20 Minuten am Tag schlafen und ansonsten ihrem Namen alle Ehre machen. Doch auch die Königin erbringt tierische Höchstleistungen indem sie am Tag 3000 Eier legt.
Obwohl der Imker mindestens schon 1000 Mal von einer Biene gestochen wurde, spürte man wie viel ihm seine Völker bedeuten. Um mit den Bienen „arbeiten“ zu können wird oft Rauch eingesetzt. Dieser beruhigt die Tiere jedoch nicht, sondern versetzt sie, ganz im Gegenteil, in Todesangst da sie glauben, dass es in der Nähe ihres Bienenstocks brennt. Deshalb krabbeln sie tief in ihre Waben, um so viel Honig oder Nektar wie möglich zu retten.
Die Erstklässler schnupperten nicht nur an den Honigwaben, sondern hielten auch die Wabe einer Königin in der Hand. Anschließend probierten sie noch die Schutzkleidung an und verschiedene Geräte aus.
Zum krönenden Abschluss gab es eine große Honigverkostung. Dazu hatte Herr Müller sogar verschiedene Sorten mitgebracht. Wenn man weiß, dass für ein Glas Honig eine Biene siebenmal um die Erde fliegen muss, bemüht man sich wirklich keinen Tropfen dieses flüssigen Goldes zu verschwenden. Eindrucksvoll zeigte der Imker welche wichtige Rolle die Bienen für das ökologische Gleichgewicht spielen. Die Schüler lernten dabei wie sie den Bienen helfen können und was es im Umgang mit den Bienen zu beachten gilt.
Ganz sicher sehen wir ab jetzt unsere Bienen mit vollkommen anderen Augen …
Iris Kiesewetter